Berleburgs Entdeckung

Der Kater findet einen Vogel, aber irgendwas stimmt nicht...

Unter dem Himbeerstrauch im Forschergarten hat Berleburg etwas entdeckt! Sein Schwanz zuckt vor Aufregung, als er Tim und Juli zu seiner Entdeckung führt. Die beiden Kinder ducken sich in den Himbeerbusch und sehen, was Berleburg ihnen zeigen möchte: ein schwarzer Vogel mit einem leuchtend orangenen Schnabel! „Ist der tot?“, wundert sich Tim, nachdem der Vogel sich überhaupt nicht bewegt. Berleburg dreht und spitzt seine super Katzenohren. „Ich höre keinen Herzschlag und keinen Atem.“, stellt der Kater fest.

Die Drei halten kurz betroffen inne und stellen sich vor, was der Vogel wohl in seinem Leben erlebt hat. Auch wenn der Tod des Tieres sie traurig stimmt, freuen sie sich, dass der Forschergarten wohl sein Zuhause war. Nachdenklich fragt Juli: „Aber was passiert nun mit dem Körper der Amsel, wenn sie gestorben ist?“  Sie schlägt vor, dass sie den Körper des Vogels immer wieder besuchen könnten, um herauszufinden, was nach dem Tod passiert. „Ja, das ist eine gute Idee! Dafür dürfen wir den Körper aber auf keinen Fall stören und müssen Abstand halten.“, merkt Tim an. Ihre Beobachtungen halten sie in ihrem Notizbuch fest:

Dienstag, 25.04.2023: Wir haben einen toten Vogel gefunden. Wir glauben, es ist eine Amsel. Sie liegt unter einem Gebüsch im Forschergarten und sieht aus, als ob sie schläft. Ihr Bauch ist ganz schön dick! Wie lange sie wohl schon hier liegt? Am Sonntag war sie noch nicht hier.

 

Donnerstag, 27.04.2023: Heute sieht der Körper ganz anders aus. Die Federn sind ganz zerzaust und überall sind kleine Tiere. Ameisen, Käfer und kleine weiße Maden krabbeln über den Körper, der jetzt ganz dünn aussieht. Berleburg sagt, dass die Krabbeltiere hier sind, um zu fressen.

 

Samstag, 29.04.2023: Der Körper des Vogels ist weg! Auf dem Boden unter dem Himbeerstrauch liegen noch ein paar Federn. Wo der Vogel lag, ist jetzt ein dunkelbrauner Fleck. Auf dem Boden krabbeln Asseln und ganz winzige Tiere, die umherspringen. Als wir heute in den Garten kamen, hat die Nachbarin Frau Nassir gesagt, sie hätte gestern einen Fuchs gesehen. Ob das etwas mit unserem Vogel zu tun hat?

Als Juli ihre Aufzeichnungen ihrer Mutter zeigt und erzählt, wie Berleburg den Vogel gefunden hat, ist sie sehr beeindruckt. „Das habt ihr gut beobachtet! So traurig es ist, dass die Amsel gestorben ist, so ist sie doch weiterhin ein Teil des Kreislaufes der Natur. Die Amsel hat im Forschergarten gelebt und viel vom Himbeerstrauch gefressen, unter dem sie gestorben ist. Von ihm hat sie viele Nährstoffe und Energie bekommen. Jetzt wo sie tot ist, gibt sie ihre Nährstoffe an andere Tiere weiter. All die Tiere, die Teile der Amsel gefressen haben, verdauen, was sie brauchen, und scheiden aus, was sie nicht brauchen. Diese Ausscheidungen werden von immer kleineren Tieren noch kleiner gemacht, also gefressen und wieder ausgeschieden. Irgendwann sind sie so winzig, dass der Himbeerstrauch sie über die Erde aufnehmen kann. Klar, die Vorstellung, dass der tote Vogel von anderen Tieren gefressen wird, ist zwar etwas eklig, aber es ist wichtig, damit seine „Vogel-Nährstoffe“ überhaupt bei dem Himbeerbusch ankommen können.“ Nach kurzem Überlegen meint Juli: „Und mit diesen Nährstoffen produziert der Busch dieses Jahr neue Himbeeren. Da schließt sich der Kreislauf!“

Es ist eine neue Amsel im Garten! Vielleicht ist das ein Kind von der toten Amsel?

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