Kleidung im Mittelalter

Wer kleidete sich wie und warum?

Kleider machen Leute. Diesen Spruch hast du bestimmt schonmal gehört, aber im Mittelalter hatte Kleidung tatsächlich mit dem jeweiligen Stand einer Person zu tun. Ein Bauer trug andere Stoffe und Schnitte als der Adel. Weißt du in welchen Stoffen sich die jeweilige Person kleidete?

Im Mittelalter konnte aufgrund der Kleiderordnung eine Zuordnung zum jeweiligen Stand gemacht werden. Kleiderordnung bedeutete, dass den Menschen aufgrund ihrer Position in der Gesellschaft vorgeschrieben war, wie sie sich zu kleiden hatten. Diese Vorschriften gab es, da der Adel seine überlegene Stellung auf einen Blick sichtbar machen und sich optisch vom Stand der Bauern abgrenzen wollte. Bauernfamilien mit viel Geld durften sich trotzdem nicht wie Adelige kleiden.

Das Mittelalter umfasst mehrere hundert Jahre. In dieser Zeit änderte sich vor allem die Mode des Adels. Die Kleidung der Bauern blieb überwiegend gleich. Sie trugen Stoffe, die nicht allzu teuer waren. Ihre Bekleidung bestand hauptsächlich aus Leinen und Wolle. Ein Großteil der Kleidung war in braun und Erdtönen gehalten. Frauen und Männer kleideten sich unterschiedlich. Männer trugen einen hemdartigen Leibrock, also ein Hemd, das bis zu den Knien ging. Wer es sich irgendwie leisten konnte, besaß dazu Beinkleider, also Hosen. Frauen trugen schlichte Kleider. Im Winter wärmten sie sich, indem sie einen wärmenden Wollmantel anhatten. Die Kleidung sollte vor allem praktisch sein. Ganz schön kratzig. Hast du auch einen Wollpullover?

Im Gegensatz dazu kleidete sich der Adel in aufwendig geschneiderten Gewänden und teuren Stoffen. Der Adel ließ sich Kleidung aus Seide, Samt und Brokat schneidern. Brokat ist sehr aufwendig in der Herstellung. Dieser Stoff wird aus Seide gewebt und es werden Gold- oder Silberfäden mit eingearbeitet. Die adeligen Frauen trugen ebenso wie die Bäuerinnen Kleider. Allerdings waren ihre Kleider viel aufwendiger in der Herstellung und unterschieden sich in Details. Die Kleider der Adeligen hatten ausladende Hängeärmel, wohingegen die der Bäuerinnen eher enganliegend waren. Stell dir mal eine Bäuerin mit Hängeärmel auf dem Feld vor. Das hätte eine Herausforderung dargestellt.

Ritter brauchten für den Kampf eine schwere Rüstung. Eine Rüstung hat ungefähr so viel gewogen, wie 25 Packungen Mehl. Ziemlich schwer. Wie schwer ist dein schwerstes Kleidungsstück? Finde es heraus mit der Kleiderbügelwaage. Die Anleitung findest du unten. In ihrem alltäglichen Leben bestand die Kleidung von Rittern meistens aus Rock, Mantel, Schuhen und Hut. Wenn es der Geldbeutel hergab, durften die dafür verwendeten Stoffe gerne aufwendig sein.

Was lässt sich noch heute aus der Kleidung rauslesen? Gibt es eine Kleiderordnung? Definieren wir uns heute durch unterschiedliche Berufskleidung? Wie unterscheidet sich die Kleidung auf dem Bau von der im Krankenhaus oder bei der Müllabfuhr?

Was kleidete sich der Hofnarr?

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